

ALPINARIUM GALTÜR
Hauptstrasse 29cAT - 6563 Galtür
Kontakt & Anfrage
AUSSTELLEN IN EINER BEGEHBAREN SCHUTZMAUER
Das Alpinarium Galtür wurde im Jahr 1999 als zentraler Bestandteil einer 345 Meter langen und 19 Meter hohen Lawinenschutzmauer, welche den durch das Lawinenereignis vom 23. Februar 1999 betroffenen Ortsteil Winkl schützt, errichtet. Diese Lawinen forderte 31 Menschenleben. 31 Schicksale, die die Menschen im Tal miteinander und mit vielen Familien von außen verbindet. Das Alpinarium Galtür beschäftigt sich, unter Berücksichtigung von Galtür, seiner Umgebung, seiner Geschichte und der Einstellung der Menschen zur Natur, mit der Dokumentation des Lebens im hochalpinen Raum.
Die Architektur des Hauses ist schlicht gehalten. Farbe, Licht und Stein bringen die Faszination und Macht der Berge zum Ausdruck. Die Alabasterfassade (weisser Stein ähnlich dem Lawinenschnee) im Eingangsbereich verweist symbolhaft auf die Entstehungsgeschichte des Hauses. Der Steinkreis im Foyer, die Bar zum gefrorenen Wasser und das Auditorium (Enzian Saal) unterstreichen die Einzigartigkeit des Gebäudes und sind Ausdruck tiefgehender Auseinandersetzung mit Galtür und seiner Umgebung.
GANZ OBEN „Geschichten über Galtür und die Welt“
lautet der Titel der neuen Dauerausstellung, welche im Dezember 2013 eröffnet wurde. Wo sich das Ende, der Anfang oder die Mitte der Welt befindet, ist grundsätzlich eine Frage der Perspektive und des Bezugsystems. Endet das Tal in Galtür, oder beginnt es genau dort.
Diese Ausstellung beleuchtet unterschiedliche Interpretationsweisen aus kulturhistorischer und künstlerischer Sicht. Basierend auf den Begriffspaaren wie Anfang und Ende, Oben und Unten, Mensch und Berg werden Beziehungsgeschichten zwischen Galtür und der Welt erzählerisch und bildstark dargestellt. Spuren werden aufgedeckt. Deutlich sichtbar ist diese Offenheit auch an der Fassade. Die Ausstellung beginnt und endet im Dazwischenraum. Von hier aus lassen sich fünf Beziehungswelten erkunden, die jedes Mal neu zum Perspektivenwechsel einladen. Jede der fünf verschiedenen Themenkapseln – oder Sphären – ist im Inneren anders inszeniert und vermittelt eine starke, einzigartige Atmosphäre.
Der Dazwischenraum präsentiert sich als Raum der Einbettung Galtürs in komplexe Beziehungsgeflechte, Strukturen und Netzwerke abbildet; ein Bindemittel, das die vielschichtigen Themen und Überlagerungen zusammenbringt. Die Oberflächen der gerundeten Wände sind verspiegelt, ähnlich einer Eiswelt. Die Exponate sind analog einem archäologischen Prinzip in Vitrinen in die Oberflächen der Raumkapseln eingelassen und können „zufällig“ entdeckt werden. Die Objekte werden mehrfach gespiegelt, vielfältige Bezüge entstehen, die Besucher werden mit ihrem Spiegelbild Teil dieses Netzwerkes.
Der Wirkungskreis Von Galtür in die Welt hinaus ist eine Wunderkammer mit allerlei Lokalkolorit, persönlichen Geschichten und Objekten. Es geht um Menschen, die von Galtür ausgezogen sind, um Ideen die dort entstanden sind und um Spuren, welche Persönlichkeiten dabei auf der Welt hinterlassen haben. Eine Wandgrafik zeigt diese Spuren auf und setzt die Objekte in Beziehung zueinander. Die Besucher sind angehalten, sich auf die Spurensuche zu begeben und die Biografien zu entschlüsseln.

Der Dunstkreis Die Welt in Galtür erzählt von Ideen und Menschen, die von Aussen gekommen sind und die ihre Spuren in Galtür hinterlassen haben, von Werken, die hier entstanden sind, von Lebensarten und Gepflogenheiten, die mitgebracht und übernommen wurden. Ausgehend von dem traditionsbewussten Gasthof Rössle und dem mondänen Hotel Fluchthorn werden die Geschichten von Gästen erzählt, die in Galtür abgestiegen sind. Das Gästebuch diente dabei als Leitfaden für die Gestaltung: Alle Exponate sind in Form von Gästebüchern gedruckt.
Die Kugelkoordinaten, die sich mit Massstäblichkeiten befasst, verschiebt, verändert und verdreht das Bezugssystem. In einem voll verspiegelten Raum, der sich bis ins Unendliche multipliziert, suchen die Besucher nach ihrer eigenen Position und verlieren schon mal ihre physische Stabilität. Die Wirkung des Raumes wird durch eine dreiteilige Klangreise untermalt, die mit dem eigenen Ich beginnt und durch die Geschichte der Welt führt.
Im Orbital, wird deutlich, dass sich nicht nur die Bergwelt sondern auch „der Berg“ je nach Perspektive verändert. Die Archäologie postuliert eine Besiedelung von oben nach unten, in den gedrechselten Formen finden sich die Schneefallstatistiken der letzten Jahrzehnte wieder und das handgestrickte Tirol zeigt eine Modelldarstellung der idyllischen Bergwelt.
Die Blasen Idealisierungen, Zuschreibungen und Sehnsüchte in der Literatur stellen die Bergwelt sowohl als Ort der Sehnsucht und imaginierten Fluchtort, aber auch als Ort der Identitätsstiftung dar. Anhand ausgewählter Zitate, Legenden und Geschichten wird ein vielschichtiges und facettenreiches Bild aufgezeigt. Gestalterisch ist das Thema in einen ruhigen poetischen Raum übersetzt, in dem feine Linien und Texte eine abstrakte, sich verändernde Berglandschaft zeichnen. Die Sagen und die Geschichte der Toten von Ernest Hemingway integrieren sich in das literarische Landschaftsbild.
LEBEN MIT DER ERINNERUNG
Die Erinnerung wird im Alpinarium Galtür bewusst weiterhin lebendig gehalten. Diesem Gedenken ist das Alpinarium gewidmet – und dokumentiert dies eindrücklich mit dem „Memento“, einem Triptychon des in Galtür geborenen Künstlers Arthur Salner. Im Kinosaal wird der Dokumentarfilm von Lutz Maurer über das Leben in Galtür nach 1999 gezeigt. Von der Dachplattform aus ergreift den Besucher der Blick auf das einzigartige Bergpanorama, sowie auf „die Mauer“ dem imposanten Bauwerk aus Beton Stahl und Steinen.
Zum Jahresprogramm zählen neben dem klassischen Ausstellungsbetrieb, noch Lesungen, Vorträge, Konzerte und Diskussionen zu Themen des hochalpinen Raumes. Künstler können in Abständen von 2 Monat ihre Werke in Sonderausstellungen präsentieren. Viele Institutionen, welche sich mit Naturgefahren und dem hochalpinen Raum beschäftigen, nutzen die Seminarräume für Weiterbildungen und Tagungen.
ÖFFNUNGSZEITEN
Dezember bis April
und Juni bis Oktober
Di-So 10 bis 18 Uhr Montag Ruhetag
PREISE
- Erwachsene € 10,00
- Ermäßigt € 9,00
- Familie € 20,00
- Familie light € 15,00
Information unter: www.alpinarium.at
+43 (0) 5443 20 000
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